Verschiedene Tätigkeiten in der Finanzbranche setzen eine Bewilligung und Geschäftsgebaren voraus, damit seitens der Kunden/Geschäftspartner keine Benachteiligung entsteht und die Transparenz gewahrt bleibt.
Sofern hierfür vorgesehene Behörden wie BaFin/FMA/FINMA entsprechende Hinweise auf Unregelmäßigkeiten und mangelnde Transparenz darauf erhalten, dass Anbieter – bewusst oder unbewusst – ohne Bewilligung Tätigkeiten ausüben, für die eine solche erforderlich wäre, leitet sie entsprechende Abklärungen ein. Erhärtet sich der Verdacht, kann die Behörden mit sogenannten Enforcement-Verfahren gegen unerlaubt tätige Anbieter vorgehen und Massnahmen verfügen, die bis hin zu einer Liquidation des Unternehmens führen können.
BaFin/FMA/FINMA führen und veröffentlichen jeweils Warnlisten. Bei den Unternehmen, die auf dieser Liste stehen, wurden Untersuchungen wegen unerlaubter Tätigkeit eingeleitet, konnte den Verdacht jedoch nicht weiter abklären, da die Unternehmen ihrer Auskunftspflicht gegenüber den Behörden nicht nachgekommen sind. Ein Eintrag auf der Warnliste bedeutet nicht zwangsläufig, dass die vom aufgeführten Unternehmen ausgeübte Aktivität illegal ist. Indem die entsprechende Unternehmen auf der jeweiligen Warnliste aufgeführt sind, weist sie aber darauf hin, dass diese über keine Bewilligung verfügen. Betroffene Unternehmen werden von der Liste gestrichen, sobald die Behörden die notwendigen Abklärungen und allfälligen Anpassungen vornehmen konnte.
Besonders gewarnt wird vor Anbietern, gegen die bereits eine Verfügung erlassen hat und die aufsichtsrechtliche Bestimmungen
schwer verletzt haben: z. B. Publikationen nach Art. 34 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes.
GGMTrading GmbH & Aulicio Mining Inc.
Die
Aulicio Mining Inc. im südamerikanischen Guyana schürft vor Ort nach Gold aber
zu finden ist das Unternehmen nicht wirklich.
Die in Österreich ansässige GGMTrading
GmbH, die laut Firmenbuchauszug als Unternehmensgegenstand den
Handel mit Waren aller Art, die Verwaltung und Verwertung von Rechten,
insbesondere von Schürfrechten sowie das Halten und Verwalten von Beteiligungen
hat, existiert als Unternehmen zumindest schon einmal.
Als alleinige
Inhaberin (100 % Anteilseigner) und Geschäftsführerin ist Frau Katarina
Kollarova eingetragen, die zuvor im „Gesundheitswesen“ selbstständig tätig war.
Als „Founder“ der GGMT erscheint Herr Helmut Kaltenegger, der sich im Laufe der letzten Jahre u. a. mit der „WLM GmbH“ (Wellness Lifestyle Management) und angebotenem „Kräutersaft gegen Herzinfarkt“ etc. versuchte. Die „WLM GmbH“ wurde am 14.03.2017 in die „Protecforall GmbH“ umbenannt und am 03.05.2019 gemäß § 40 FBG wegen Vermögenslosigkeit von Amtswegen gelöscht. Die WLM GmbH war, wie die jetzige GGMT, in der Naaffgasse 80/2 1180 Wien registriert. Zuvor war Helmut Kaltenegger mit der „AH Futura“ in den Schlagzeilen. Hier mussten Kunden, um Vertriebspartner (Franchisenehmer) werden zu können, ein überteuertes Kaffeesystem der Firma AH Futura um knapp 4.000 Euro kaufen. Der Kaufpreis des Kaffeesystems wurde meist über eine Bank kreditfinanziert. Die Bank wurde von AH Futura vermittelt. Und so sahen sich letztendlich viele Kunden der AH Futura mit Zahlungsaufforderungen der Bank und sogar mit gerichtlichen Klagen konfrontiert. Manchen Kunden war gar nicht bewusst, dass sie gleich einen Kreditvertrag mitunterschrieben hatten und waren selbst nie bei einer Bank Die AH Futura Vertriebs GmbH wurde am 15.09.2018 gemäß § 40 FBG infolge Vermögenslosigkeit ebenfalls von Amtswegen gelöscht.
Aulicio
Mining Inc.
Die
aktuelle Partnerfirma Aulicio Mining Inc. in Guyana der GGMT GmbH ist es
derzeit nicht transparent zu erfassen wie die ehemaligen Firmen von Helmut
Kaltenegger. Inhaberin der Aulicio Mining Inc. ist Frau Olga Aulicio aus
Guyana, die aber weder mit einen Herrn Alexander Scheller verwandt oderverschwägert
noch verheiratet ist.
Dabei wäre es gerade jetzt für die angeworbenen Kunden (Schürfrechtkäufer) wichtig, sich hier mit klaren, transparenten und verifizierbaren Unternehmensdaten und Ergebnissen versorgt zu wissen. Zwar liegt uns aktuell ein „Certificate of Incorporation“ der Aulicio Mining Inc. vor, aber auf sämtlichen international abrufbaren Firmenregistern ist das Unternehmen nicht auffindbar. Eine telefonische Nachfrage bei der „Deeds and Commercial Registries Authority“ (DCRA) in Georgetown/Guyana wurde die Eintragung einer Aulicio Mining Inc. bisher jedenfalls nicht bestätigt. Unsere schriftliche Anfrage bei der DCRA blieb bisher unbeantwortet. Auch sollte es im Interesse der GGMT sein, dass die jährlich an die Regierung von Guyana zu entrichtenden Schürfgebühren tatsächlich entrichtet wurden und dies sollte auch veröffentlicht werden. Sicher würde es etwaigen Kunden (Schürfrechtkäufern) Sicherheit vermitteln.
Ursprünglich
geplanter ELDO-COIN
Nach unseren Informationen gab es keinen ELDO-Coin, er wurde auch nie
programmiert! Die Geschichten rund um den ELDO-Coin und deren angeblich
laufenden Verkauf seien frei erfunden. Ob dies nun der GGMT oder einer
ehemaligen Partnerfirma zuzuordnen ist, werden weitere Recherchen ergeben.
Schürfrechte seien bis Ende Januar 2019 angeboten und dann ersatzlos
eingestellt worden. Die Schürfrechtkäufer haben dann freiwillig umgestellt, Gold
gekauft und wurden angeblich schadlos gehalten.
Angebliche
Beziehungen zum österreichischen Außenministerium
Seitens der GGMT bzw. seiner Vertriebspartner
wird mit einer angeblichen Verbindung zum österreichischen Außenministerium und
einem Amtsdirektor Alexander Scheller geworben. Inzwischen konnte verifiziert
in Erfahrung gebracht werden, dass Herr Alexander Scheller bei der Aulicio
Mining Inc. keinerlei Rechte oder Funktion innehat, da er noch beim BMEIA als
Beamter tätig ist. Er bekleidet dort die Funktion eines Referenten der
Außenpolitischen Bibliothek. Mineralogie und Geologie ist seit langer Zeit ein
Hobby des 62-jährigen.
Ebenfalls
haben wir Hinweise dazu erhalten, dass diverse Bilder auf der Homepage der GGMT
im Zusammenhang mit Aulicio Mining Inc. Fotomontagen seien.
Eine
Zusammenarbeit mit dem österreichischen Außenministerium findet jedoch definitiv
nicht statt. Auf Anfrage wurde durch das österreichische Außenministerium dies
bestätigt:
„Das Bundeministerium für Europa, Integration
und Äußeres arbeitet grundsätzlich nicht mit Unternehmen zu kommerziellen
Zwecken zusammen. Eine derartige Zusammenarbeit mit der erwähnten Firma können
wir ausschließen.
Peter Guschelbauer, Sprecher des Bundesministeriums
für Europa, Integration und Äußeres.“